Netzwerke und Frauen.
Ich habe gelesen, dass Frauennetzwerke nichts bringen. In einem Artikel von karrierebibel.de. Erstmal denkt man sich „what the fuck“?!
Was, wenn Frauen nicht Netzwerken und eben nicht ihre Kumpel in Positionen verhelfen, die ihnen mehr macht oder mehr Prestige geben, einfach nur weil der Narrativ dafür seit Jahrzehnten völlig falsch ist?
Wir diskutieren über ein Paritätsgesetz und ein gängiges Argument dagegen ist, dass Frauen es doch auch schaffen müssen für das, was sie können, ins Parlament zu gelangen und nicht nur über eine Quote. Das gleiche Argument, das auch bei der Frauenquote im Unternehmen gerne hervorgekramt wird. Und auch in Diskussionen über den Frauenstudiengang ist das ein beliebtes Gegenargument. Meiner Meinung nach steht genau dieses „Frauen müssen es alleine schaffen“ dafür, was der Fehler im System ist. Männer können und sollen ihre Netzwerke nutzen und tun es auch. Sie bekommen Wohnungen vom Freund aus der Feuerwehr oder Jobs im Management von ihrem Golfpartner. Sie bekommen diesen Job vielleicht, weil sie kompetent sind oder vielleicht aus bloßer Sympathie. Und sie sind stolz darauf.
Frauen hingegen fühlen sich schlecht, wenn sie von jemand anderem in eine Karriere protegiert werden. Denn Frauen sollen es nur durch ihre Kompetenz schaffen, nicht aufgrund von Beziehungen oder Quoten.
Eine Frau soll Mutter, Geliebte, Karrierefrau sein. Doch am besten alles getrennt voneinander und alles ohne Hilfe. Und indem erzählt wird, dass jeder Versuch von Solidarität und Netzwerken unter Frauen zum scheitern verurteilt ist, wird der Narrativ der Frau, die es nur alleine schaffen kann, weiter genährt und das Patriarchat am Leben erhalten. Die Jungs geben sich die Jobs auf dem Golfplatz und die Frau reibt sich an der Aufgabe, alles sein zu wollen, auf.